#Dappiゲートで自民解体
— 政権交代!滑稽新聞 (@akasakaromantei) October 15, 2021
これ pic.twitter.com/C6oIw6IVa1
Am 31. Oktober wird in Japan ein neues Unterhaus gewählt. Kishida Fumio, seit wenigen Wochen Japans 100. Premierminister, erhofft sich davon den Rückenwind, der einem neu im Amt befindlichen Regierungschef bei Neuwahlen zumeist gewährt wird. Doch kaum hat Kishida den zwölf Monate lang stets überfordert wirkenden Vorgänger Suga Yoshihide ersetzt, ereilt ihn und seine Liberaldemokratische Partei schon ein veritabler Politik-Skandal. Er steht den Ereignissen in Österreich, die zum Rücktritt von Bundeskanzler Kurz führten, in nichts nach: Die regierende Liberaldemokratische Partei Kishidas soll, so der Vorwurf, über eine Briefkastenfirma einen rechtsgerichteten, anonymen Twitteraccount (@Dappi2019) finanziert haben, der diffamierende Aussagen und Fakenews über politische Gegner verbreitet. Kishida selbst soll, wie weitere LDP-Spitzenfunktionäre, dem Unternehmen einst vorgestanden haben.
Dabei handelt es sich um ein Internet-Unternehmen namens "System Shûnô Center Co., Ltd." (Kabunushi Kaisha Shisutemu Shûnô Sentâ 株式会社システム収納センター). Es wird in Medien, die bislang zu dem Skandal berichtet haben, als Briefkastenfirma, als "Dummy-Unternehmen der Liberaldemokratischen Partei" (das Magazin Litera, 16.10.2021) bezeichnet. Immer wieder sollen Spitzenfunktionäre der amtierenden Regierungspartei der 1977 gegründeten und auf Finanzdienstleistungen spezialisierten Firma in Tôkyôs Bezirk Chiyoda vorgestanden haben. Kishida fungierte 2001 sowie von 2003 bis 2005 als Direktor des Unternehmens, dessen Sitz sich nur wenige Gehminuten entfernt von der Parteizentrale der Liberaldemokraten befindet. Der neue Generalsekretär der Liberaldemokraten, der wegen Korruptionsvorwürfen 2016 als Wirtschaftsminister zurückgetretene Amari Akira, war 2001 ebenfalls Chef des Internet-Dienstleisters.
Die LDP-nahe Firma wiederum soll ein namentlich nicht benanntes kleines Unternehmen im Großraum Tôkyô mit Aufträgen im Wert von 40 Millionen Yen (ca. 300.000 Euro) pro Jahr ausgerüstet haben, das inzwischen als Betreiber des fraglichen Twitter-Accounts identifiziert werden konnte. Das Unternehmen soll für die Pflege von Websites der LDP darüber hinaus verschiedentlich auch direkt Aufträge der Liberaldemokraten erhalten haben.
Eine Klage des Oberhaus-Abgeordneten Konishi Hiroyuki 小西洋之 gegen den im Verborgenen agierenden Betreiber des Twitter-Accounts von "Dappi" vor dem Bezirksgericht Tôkyô brachte die dubiose Verbindung von Partei und Unternehmen ans Licht. Konishi, der die Konstitutionell-Demokratische Partei, im Parlament vertritt, fühlt sich durch einen Tweet des Trolls diffamiert und verlangte über eine Bankenauskunftei erfolgreich die Offenlegung der Account-Daten und die finanziellen Hintergründe des Betreibers. Gemeinsam mit einem Parteikollegen fordert er eine Entschuldigung, Schadenersatz sowie die Löschung des diffamierenden Tweets.
Dass da nicht ein einzelner, der sogenannten Netz-Rechten (neto uyoku) zugerechneten Troll (Profiltext: "Ich liebe Japan. Ich hasse Medien mit einseitiger Berichterstattung") auf Kosten des guten Rufes zahlreicher Oppositionspolitiker sein Unwesen treibt, wurde den Betroffenen z.B. dadurch klar, dass die meisten Tweets an Wochentagen zu Bürozeiten zwischen 9 und 21 Uhr abgesetzt wurden und so gut wie nie an Wochenenden.
Größter Kunde des Account-Halters, so stellte sich im Zuge dieser Ermittlungen nun heraus, ist das "System Shûnô Center". Es wird seit Jahrzehnten von LDP-Politikern repräsentiert. Immer wieder sollen Spitzenfunktionäre der amtierenden Regierungspartei der 1977 gegründeten und auf Finanzdienstleistungen spezialisierten Firma in Tôkyôs Bezirk Chiyoda vorgestanden haben.
Premierminister Kishida fungierte 2001 sowie von 2003 bis 2005 als Direktor des Unternehmens, dessen Sitz sich nur wenige Gehminuten entfernt von der Parteizentrale der Liberaldemokraten befindet. Der neue Generalsekretär der Liberaldemokraten, der wegen Korruptionsvorwürfen 2016 als Wirtschaftsminister zurückgetretene Amari Akira, war 2001 ebenfalls Chef des Internet-Dienstleisters.
"Dappi-Gate", wie der Skandal in Sozialen Medien und in der journalistischen Medienberichterstattung inzwischen genannt wird, dürfte nun eines der brisantesten Wahlkampfthemen in den nächsten beiden Wochen werden. "Mit Dappi-Gate die Liberal-demokratische Partei zerschlagen", so lautet ein neuer Hashtag auf Twitter.
渦中のツイッターアカウント「Dappi」に新疑惑です。なんと運営するウェブ関連会社は、岸田首相や甘利幹事長が代表取締役を務めていた企業と取引関係にあったというからビックリ。しかもその企業には、自民党から約4000万円の政治資金が渡っていました。 https://t.co/xrWZMy9EIo
— 日刊ゲンダイDIGITAL (@nikkan_gendai) October 15, 2021
怪しさしかない「株式会社システム収納センター」 https://t.co/uVkaHMEhmc pic.twitter.com/At9Co5q6lW
— @こんな人 (@tk55i) October 17, 2021
野党攻撃ツイッター「Dappi」が自民党と取引⁉ 正体はIT企業 ネット工作まん延か:東京 https://t.co/0tEVwXg9Of攻撃を受けた立憲民主党の小西洋之参院議員が起こした発信者情報開示訴訟により、このアカウントが都内のIT関連企業の法人のもので、同社の主要取引先が自民党だったことが分かった。
— 保坂展人 (@hosakanobuto) October 13, 2021
Japans neuer Ministerpräsident Fumio Kishida hat das Unterhaus des Parlaments aufgelöst und damit den Weg zu Neuwahlen geebnet. Damit sind die Wähler am 31. Oktober zur Abstimmung über die Zusammensetzung des Unterhauses aufgerufen. #Japan https://t.co/bC0C1PiXMb
— RND (@RND_de) October 14, 2021
#Dappiゲートで自民解体
— 政権交代!滑稽新聞 (@akasakaromantei) October 15, 2021
テレビ局の皆さん、Dappiの報道はまだですか? pic.twitter.com/U110HxNNqf
【New】野党批判を繰り返していたアカウント「Dappi」の運営に法人が関与しているとみられることが明らかに。
— BuzzFeed Japan News (@BFJNews) October 11, 2021
法人は都内のWEB制作会社。得意先は「自民党」との情報もあり、小渕優子議員らと取引があることがBuzzFeedの取材でわかりました。(籏智広太 @togemaru_k)https://t.co/fNBaZfaNdN
株式会社システム収納センター、本当に代表取締役に議員の名前が。なにこれ。 pic.twitter.com/D8tzYASFfT
— ダイスけ (@dddddice) October 15, 2021
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